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In diesen Zeiten

In diesen Zeiten zeigt sich, wo unsere Gesellschaft steht.

Es scheint auf den ersten Blick nicht viel Hoffnung zu geben. Die Stimmung ist mies, Populisten und rechtes Gedankengut dominieren den Diskurs, Antisemitismus ist (fast) wieder hoffähig und das schlimmst Wort von allen wird zu jedem und allem geäußert - das "ABER".

Es ist wenig Eindeutigkeit in der Welt und das, obwohl es Eindeutigkeit gibt: die Menschenrechte, die Gleichheit der Geschlechter und der Religionen, die Würde des Menschen und was auch immer wir uns als Ausdruck des Zivilisatorischen ans Revers geheftet haben.
Alleine - es ist nichts wert. Die vermeintlichen Gewissheiten werden zu Worthülsen und zur politischen Diskussionsmasse.

Und das ist schlimm! Denn ohne unverückbare Übereinkünfte, ohne unzweifelhafte Wahrheiten und Prinzipien, ohne diese sogenannten "roten Linien" ist Alles Nichts. Wenn wir, egal zu welchem Thema, das "ABER" unter dem Deckmantel einer vermeintlich differenzierten Diskussion zulassen, dann gibt es keine Leitlinien mehr, Dann ist ALLES Verhandlungsmasse, dann ist ALLES nur Konjunktiv, Zweites Futur bei Sonnenaufgang.

Mein Inneres schreit STOPP! Wir dürfen nicht prechten, wir dürfen nicht stegnern und schon gar nicht dürfen wir merzen oder #noAfDen. Standhaft müssen wir sein und den Kern erhalten dessen, was die größte und übergreifendste Übereinkunft aller Zeiten war: Jedes Menschenleben ist gleich an Rechten.
Wir sind gleich - ohne wenn und ohne ABER.

Wen wir das vergessen, wenn wir das verlieren - dann verlieren Alle.

Wir müssen standhaft bleiben in den unverrückbaren Übereinkünften der Menschenrechte, des Völkerrechtes und der religionslosen Wahrheiten unseres Zusammenlebens. Das ist die Aufgabe in einer Welt, die in immer höherem Tempo von immer mehr Aufgaben überfordert werden kann, wenn wir uns nicht auf den Kern besinnen.
Dieser Kern ist - ein Leben gegen die Natur ist nicht möglich. Ein Leben gegen die Menschenrechte ist nicht möglich.

Ein Leben ohne ein Miteinander im Unterschied ist nicht möglich.

 

Wer im Glashaus sitzt

Derzeit ist es nicht zu übersehen, wie sich unsere Gesellschaft verändert. Die Menschen werden stetig unzufriedener, der Ton wird rauer und die Probleme werden einfach nicht weniger.
Die derzeitige Ampelregierung scheint getrieben, trifft an der eon oder anderen Stelle überhastete Entscheidungen, die Opposition innerhalb und außerhalb der Regierung kommentiert destruktiv und irgendwie ist keine Besserung in Sicht.

Mir helfen manchmal Bilder um Dinge besser zu verstehen oder um Ideen zu entwickeln. In Bezug auf die derzeitige politische Lage und in Bezug auf die Stimmung, aber auch in Bezug auf das erstarken rechtsextremistischer und völkisch nationaler Tnedenzen fällt mit folgendes Bild ein um mich der Frage zu nähern, was können wir tun.
Und dann fällt mir das Bild eines Glashauses, eines Gewächshauses ein.

Das Gewächshaus ist ein geschützter Garten. In ihm wachsen die zarten Pflanzen deer Demokratie, die stets gewässert, gehegt und gepflegt werden wollen. Manchmal entwickeln sich die kleinen Pflanzen nicht und benötigen etwas mehr Pflege, vielleicht auch mal etwas Dünger. Das Gewächshaus wird von Gärtnern bestellt und manchmal wechseln wir die Gärtner aus, wenn wir denken, dass jemand anderes sich besser um die Pflanzen kümmern kann, damit die Pflanzen besser wachsen.
Und dann gibt es schon mal unterschiedliche Meinungen, ob man Düngen soll oder Bewässern. Wir fragen nach den Vorteilen von künstlichem oder organischem Dünger und ob wir mehr lüften müssen oder doch eben eher eine abgeschlossene Atmosphäre brauchen. Die Gärtner gärtnern und draussen stehen alle und schauen zu, diskutieren wie beim Fußnball die 80 Millionen Bundestrainer und mitunter gibt es auch schon mal lauten Streit, was die Pflanzen brauchen, damit sie mehr und bessere Früchte tragen.

Und dann stehen die Gärtner unter Druck und werfen den vorherigen Gärtnern vor, die Pflanzen seien deswegen so mager, weil die alten Gärtner es verbockt haben, jetzt müsse man erst die Pflanzen retten und stärken und könne noch nicht von den Früchten sprechen. 
Dabei geht es hoch her und wir wissen, es wäre keine gute Idee von den Gäärtnern, jetzt mit Steinen zu werfen und das Glashaus zu beschädigen.

So weit - so gut.

Aber was wir gerne übersehen - auch die Menschen vor dem Gewächshaus sollten nicht mit Steinen werfen. Das wäre halt eine genau so schlechte Idee.
Und wenn wir das jetzt auf die Politik übertragen, dann wäre es doch eine gute Idee, wenn die Gärtner sich von Innen um das Gewächshaus kümmern und ganz besonders auch die Scheiben sauber halten. Und wenn die anderen, die Opposition dabei die Scheiben von außen sauber halten. Ein fenster sollte offen sein, damit man sich austauschen kann und vielleicht können die von außen ja was hereinreichen. Frisches Wasser? Neuen Dünger? 
Wäre es nicht eine gemeinsame Aufgabe sich zu kümmern?

Und insbesondere sollte dabei eines klar sein und Einigkeit schaffen!
Wir müssen das Glashaus sauber halten und sowohl das Glashaus als auch die Pflanzen hegen und pflegen. Und dann gibt es da die blauen Gärtner die ganz klar sagen - ihr müsst das Glashaus von innen und außen mit brauner Scheiße beschmieren und das Glashaus mit stinkender Gülle fluten.
Die müssen wir gemeinsam vom Hof jagen, weil sie sondt die Pflanzen erstciken, das Glashaus zerstören und damit jegliche Grundlage dessen, was uns ernährt und zusammenhält. Eine Idee, wie wir das Glashaus durch etwas anderes ersetzen können, haben die blauen Gärtne übrigens nicht. Die haben nur Rücksäcke und Schubkarren voller Scheiße und wissen nicht wohin damit.

Das ist Alles. Das ist das Bild das mir gerade vor Augen schwebt.
Was sich daraus ergibt, erklärt sich eigentlich von selbst. Nämlich mehr Miteinander statt Gegeneinander und Augen auf bei den blauen Gärtnern!

Walter Lübcke - Sein Tod sollte Mahnug sein

Heute jährt sich der Mord an Walter Lübcke zum vierten Mal.

Und wenn ich mir den Tonfall der heutigen politischen Debatten vor Augen führe und insbesondere beobachte, wie immer mehr persönliche Wut sich in persönlichen Hass auf einzelne Politiker verwandelt muss ich anmerken, dass wir aus den damaligen Geschehnissen nichts gelernt haben.
Hier muss ich explizit einen Vorwurf formulieren an Akteure aus CSU, CDU und auch der FDP, die mit immer neuen, verächtlichen Wortkreationen die derzeitige Unzufriedenheit in der Bevölkerung für billige politische Erfolge zu instrumentalisieren versuchen und dabei völlig übersehen, dass dieses Verhalten anstachelt und anfeuert.
(Die AfD zähle ich hier deswegen nicht auf, weil es in Hinsicht auf diese Partei ohnhin klar ist wo sie steht und welches perfide Spiel sie spielt.(
Was man da aber anstachelt und anfeuert, will man nicht sehen, sich nicht "in die Schuhe schieben lassen". Doch in den sozialen Medien ist es allgegenwärtig, wie die Stimmung sich verschlechtert, wie immer mehr einzelne Personen (Politiker) mit verächtlichen und hässlichen Parolen belegt werden, eine sachliche und ruhige Auseinandersetzung, ein Diskurs gar nicht mehr stattfindet.

Gerade heute sollten wir noch mal darüber nachdenken und uns an den gewaltsamen Tot, an den Mord an Walter Lübcke erinnern und daran, was Hasskampagnen und falsche Worte anrichten können.

Folgendes Zitat des Sohnes von Walter Lübcke sollte uns eine Mahnung sein:
"Je angespannter die wirtschaftliche Situation wird, umso mehr wird die Bedrohung von Politikern und Politikerinnen wachsen. Dann gerät die Demokratie wieder in Gefahr."

https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/gesellschaft/id_100118834/mord-an-walter-luebcke-tod-meines-vaters-haette-verhindert-werden-koennen-.html

ChatGPT - gar nicht mal so intelligent.

ChatGPT ist in aller Munde und die Kommentare schwanken zwischen Begeisterung und Weltuntergang. Ich selbst verfolge das mit Interesse und habe selbstverständlich auch einen Zugang zur Schlaumaschine.
Nach diversen Versuchen stelle ich fest - diese Schlaumaschine ist gar nicht mal so intelligent. (was ja auch einer der Hauptkritikpunkte ist)

Da ich mich im Bereich Feuerwehr und Katastrophenschutz leidlich gut auskenne, habe ich die Maschine mit diesbezüglichen Fragen getestet. Mäßig im Ergebnis mit Ansätzen zu Falsch!
Wer sich auskennt, wird es merken - wer sich nicht auskennt, darf sich selber schlau machen. Hier also mein Beispiel:

Frage:
Was macht ein Feuerwehrverband?

Antwort con ChatGPT:
Ein Feuerwehrverband ist eine Organisation, die aus verschiedenen Feuerwehren zusammengesetzt ist. Der Verband koordiniert und organisiert die Zusammenarbeit und den Austausch zwischen den einzelnen Feuerwehren, um so eine effektivere Brandbekämpfung und Rettungseinsätze zu gewährleisten.

Typische Aufgaben eines Feuerwehrverbandes umfassen die Entwicklung von gemeinsamen Standards und Verfahren für die Feuerwehren, die Schulung und Weiterbildung von Feuerwehrleuten, die Beschaffung von Ausrüstung und Materialien, die Koordination von gemeinsamen Übungen und Trainings, die Durchführung von Untersuchungen und Analysen nach Bränden und Unfällen, sowie die Zusammenarbeit mit anderen Organisationen wie der Polizei und Rettungsdiensten.

In vielen Ländern gibt es unterschiedliche Feuerwehrverbände auf verschiedenen Ebenen, von lokalen Verbänden bis hin zu nationalen und internationalen Organisationen.

 
Kurz: Die Kritik oder die Befürchtung, dass ChatGPT mit oberflächlichen, unvollständigen oder gar falschen Antworten KEINEN Beitrag zu einer Verbesserung der Kommnikation und KEINEN Beiitrag zur Wissensvermehrung leistet darf durchaus als gerechtfertigt und beobachtenswert empfunden werden.
Welche Schlüsse man daraus zieht ist eine andere Diskussion.

Tempo rausnehmen - Nachdenken - Besser machen

Die Rahmenbedingungen für politische Entscheidungen werden immer enger, bzw. wird das Tempo, in dem politische Entscheidungen grundlegender Natur getroffen werden immer schneller.
Daraus resultieren zunehmend Maßnahmen und Entscheidungen, die fehlerhaft oder unsinnig sind, die keine Mehrheit hinter sich versammeln können oder die zumindest diskussionswürdig sind, weil das Ausmaß der Betroffenen im Grunde vorher nicht gesehen wird.
Jetzt gerade die erneute Diskussion um das Verbot von fossilen Heizungen.
Schlecht kommuniziert, aber eben auch schlecht durchdacht weckt es vieleorts die Befürchtung einer totalen Überforderung der Eigenheim- und Immobilienbesitzer. Hier zähle ich mich ausdrücklich dazu.
Verbote, notwendige Veränderungen, neue Regeln - das braucht alles Erklärungen. Es müssen aber auch Lösungen sein, die machbar sind. Die finanzierbar sind, die niemanden außen vor - oder im Zweifelsfall im Kalten sitzen lassen.
Und hier würde ich mir weniger Tempo wünschen. Ja - der Klimawandel drängt! Es braucht Veränderungen. Es braucht den Abschied von fosssilen Brennstoffen.
Aber wer nicht bereit ist ein Tempolimit einzuführen, mir aber gleichzeitig mit "kalter Enteignung" droht, weil ich in meinem Alter den Umbau meines Hauses nicht mehr finanzieren kann, der riskiert eben den notwendigen Konsens für Veränderungen insgesamt.

Also - vorher mehr denken. Vielfältigere Lösungen und Regeln suchen. Alle mitnehmen.

So klappt Klimaschutz. Da müssen schon alle mitmachen.