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Wer im Glashaus sitzt

Derzeit ist es nicht zu übersehen, wie sich unsere Gesellschaft verändert. Die Menschen werden stetig unzufriedener, der Ton wird rauer und die Probleme werden einfach nicht weniger.
Die derzeitige Ampelregierung scheint getrieben, trifft an der eon oder anderen Stelle überhastete Entscheidungen, die Opposition innerhalb und außerhalb der Regierung kommentiert destruktiv und irgendwie ist keine Besserung in Sicht.

Mir helfen manchmal Bilder um Dinge besser zu verstehen oder um Ideen zu entwickeln. In Bezug auf die derzeitige politische Lage und in Bezug auf die Stimmung, aber auch in Bezug auf das erstarken rechtsextremistischer und völkisch nationaler Tnedenzen fällt mit folgendes Bild ein um mich der Frage zu nähern, was können wir tun.
Und dann fällt mir das Bild eines Glashauses, eines Gewächshauses ein.

Das Gewächshaus ist ein geschützter Garten. In ihm wachsen die zarten Pflanzen deer Demokratie, die stets gewässert, gehegt und gepflegt werden wollen. Manchmal entwickeln sich die kleinen Pflanzen nicht und benötigen etwas mehr Pflege, vielleicht auch mal etwas Dünger. Das Gewächshaus wird von Gärtnern bestellt und manchmal wechseln wir die Gärtner aus, wenn wir denken, dass jemand anderes sich besser um die Pflanzen kümmern kann, damit die Pflanzen besser wachsen.
Und dann gibt es schon mal unterschiedliche Meinungen, ob man Düngen soll oder Bewässern. Wir fragen nach den Vorteilen von künstlichem oder organischem Dünger und ob wir mehr lüften müssen oder doch eben eher eine abgeschlossene Atmosphäre brauchen. Die Gärtner gärtnern und draussen stehen alle und schauen zu, diskutieren wie beim Fußnball die 80 Millionen Bundestrainer und mitunter gibt es auch schon mal lauten Streit, was die Pflanzen brauchen, damit sie mehr und bessere Früchte tragen.

Und dann stehen die Gärtner unter Druck und werfen den vorherigen Gärtnern vor, die Pflanzen seien deswegen so mager, weil die alten Gärtner es verbockt haben, jetzt müsse man erst die Pflanzen retten und stärken und könne noch nicht von den Früchten sprechen. 
Dabei geht es hoch her und wir wissen, es wäre keine gute Idee von den Gäärtnern, jetzt mit Steinen zu werfen und das Glashaus zu beschädigen.

So weit - so gut.

Aber was wir gerne übersehen - auch die Menschen vor dem Gewächshaus sollten nicht mit Steinen werfen. Das wäre halt eine genau so schlechte Idee.
Und wenn wir das jetzt auf die Politik übertragen, dann wäre es doch eine gute Idee, wenn die Gärtner sich von Innen um das Gewächshaus kümmern und ganz besonders auch die Scheiben sauber halten. Und wenn die anderen, die Opposition dabei die Scheiben von außen sauber halten. Ein fenster sollte offen sein, damit man sich austauschen kann und vielleicht können die von außen ja was hereinreichen. Frisches Wasser? Neuen Dünger? 
Wäre es nicht eine gemeinsame Aufgabe sich zu kümmern?

Und insbesondere sollte dabei eines klar sein und Einigkeit schaffen!
Wir müssen das Glashaus sauber halten und sowohl das Glashaus als auch die Pflanzen hegen und pflegen. Und dann gibt es da die blauen Gärtner die ganz klar sagen - ihr müsst das Glashaus von innen und außen mit brauner Scheiße beschmieren und das Glashaus mit stinkender Gülle fluten.
Die müssen wir gemeinsam vom Hof jagen, weil sie sondt die Pflanzen erstciken, das Glashaus zerstören und damit jegliche Grundlage dessen, was uns ernährt und zusammenhält. Eine Idee, wie wir das Glashaus durch etwas anderes ersetzen können, haben die blauen Gärtne übrigens nicht. Die haben nur Rücksäcke und Schubkarren voller Scheiße und wissen nicht wohin damit.

Das ist Alles. Das ist das Bild das mir gerade vor Augen schwebt.
Was sich daraus ergibt, erklärt sich eigentlich von selbst. Nämlich mehr Miteinander statt Gegeneinander und Augen auf bei den blauen Gärtnern!

Tempo rausnehmen - Nachdenken - Besser machen

Die Rahmenbedingungen für politische Entscheidungen werden immer enger, bzw. wird das Tempo, in dem politische Entscheidungen grundlegender Natur getroffen werden immer schneller.
Daraus resultieren zunehmend Maßnahmen und Entscheidungen, die fehlerhaft oder unsinnig sind, die keine Mehrheit hinter sich versammeln können oder die zumindest diskussionswürdig sind, weil das Ausmaß der Betroffenen im Grunde vorher nicht gesehen wird.
Jetzt gerade die erneute Diskussion um das Verbot von fossilen Heizungen.
Schlecht kommuniziert, aber eben auch schlecht durchdacht weckt es vieleorts die Befürchtung einer totalen Überforderung der Eigenheim- und Immobilienbesitzer. Hier zähle ich mich ausdrücklich dazu.
Verbote, notwendige Veränderungen, neue Regeln - das braucht alles Erklärungen. Es müssen aber auch Lösungen sein, die machbar sind. Die finanzierbar sind, die niemanden außen vor - oder im Zweifelsfall im Kalten sitzen lassen.
Und hier würde ich mir weniger Tempo wünschen. Ja - der Klimawandel drängt! Es braucht Veränderungen. Es braucht den Abschied von fosssilen Brennstoffen.
Aber wer nicht bereit ist ein Tempolimit einzuführen, mir aber gleichzeitig mit "kalter Enteignung" droht, weil ich in meinem Alter den Umbau meines Hauses nicht mehr finanzieren kann, der riskiert eben den notwendigen Konsens für Veränderungen insgesamt.

Also - vorher mehr denken. Vielfältigere Lösungen und Regeln suchen. Alle mitnehmen.

So klappt Klimaschutz. Da müssen schon alle mitmachen.

Wir können gar nix in Deutschland

Es ist mitunter so frustrierend. Man hat das Gefühl in einer Banananrepuplik zu leben und an den entscheidenden Stellen interessiert es einfach niemanden.

ÖPNV? Gibt es nicht oder ist teuer oder ist unpünktlich oder 2alle” Fahrer sind krank und Ersatz gibt es nicht.

Telefonische Hotlines? Mit viel Glück können die überhaupt mal ausreichend Deutsch um zu verstehen, was man von Ihnen möchte.

Post? Kommt nicht, kann Briefe trotz korrekter Adresse nicht zustellen, ständig neue Fahrer wissen nicht wohin mit den Paketen und … und … und … die Liste ließe sich um viele weitere Punkte erweitern.

Es ist wirklich unerquicklich und von unseren Ämtern und Behörden habe ich noch gar nicht gesprochen. Fakt ist – es sind einfach zu viele Dinge die nicht – oder nur unzureichend funktionieren. Und da hilft es im Übrigen auch nicht, wenn es in Summer dann doch viele Dinge sind, die (gut) funktionieren.
Denn wenn Du ein Problem hast und in genau diesem Moment funktioniert ein System nicht, welches einfach “da” sein sollte, dann ist das relevant. Hat Bedeutung. Mitunter sogar existenzielle.

Ich habe keine Ahnung wie man all die Baustellen aufarbeiten kann, die sich in den vergangenen Jahrzehnten unter anderem wegen des Fetisches “schwarze Null” angehäuft haben. Ich wüsste im Moment nicht einmal, bei welchem Mangel wir sinnigerweise als erstes angreifen sollte,
Ich weiß aber, dass es so nicht weitergehen kann. Ständig werden Menschen alleine gelassen, im Stich gelassen, können auf Strukturen nicht vertrauen. Das ist ein Riesenproblem und einer der Gründe, warum die Unzufriedenheit wächst und die Stimmung schlechter wird.

Aus den Fugen

Gerade jetzt wieder scheint die Welt völlig aus den Fuge geraten zu sein.

Unser Verhältnis zu dem, was wichtig ist, ist aus dem Gleichgewicht geraten. Der Coronavirus und seine Ausbreitung in Deutschland lassen unseren unfassbaren Egoismus wieder überdeutlich zutage treten. Da wird gehamstert und h´gehortet als stünde der Weltuntergang bevor, dabei ist es nur eine Variante der Grippe, die zugegebenermaßen ansteckende und unangenehmer sein kann als die übliche Grippe.
Die Menschen reagieren angestachelt durch eine maßlose und klickgeile Presse völlig übertrieben und eben auch egoistisch.
Egal wer ansonsten noch was brauchen könnte und unabhängig davon ob man es selber benötigt werden Klopapier, Nudel, Desinfektionsmittel und Atemmasken gehortet. Scheiß auf die Anderen. Was kümmert es mich.

Währenddessen sind Menschen in echter Not. In Griechenland und an der griechisch türkischen Grenze eskaliert die Situation. Die Schutz- und hilfsbedürftigen sind ein weiteres mal Spielball und Verhandlungsmasse. Da wird Politik mit Menschenleben gemacht und ich frage mich, wo da noch der Unterschied zum Krieg mit Waffen besteht. Das eine tötet schneller, das Andere tötet langsamer.

In beiden Fällen mag so recht keiner helfen. Das frustriert und macht hilflos, weil man doch so wenig Einfluss hat. Und weil man nicht versteht, wo die Menschlichkeit geblieben ist.

Wo ist sie?

In den christlichen europäischen Gesellschaften ist sie jedenfalls nicht. Falls also jemand das hier liest und weiß, wo die Menschenliebe und die Nächstenliebe abgeblieben sind, der möge mit bitte Bescheid sagen.

Nicht quatschen – machen! #justdoit

Ich kann es nicht mehr hören – dieses Diskutieren um Umweltschutz, um Tempolimit, um gesunde und nachhaltige Ernährung. Fleisch vs. vegetarisch vs. vegan. Können wir die Welt ernähren? Wie können wir die lokale Wirtschaft stärken und was kann man tun gegen das Sterben der Innenstädte.
Und und und …

 

Leute – ihr müsst es einfach tun – diskutieren können andere. Kauft beim Erzeuger vor Ort. In den Geschäften vor Ort. Kauft Getränke in Glasflaschen. Macht weniger Müll. Auto einfach mal stehen lassen. Die Liste an nahezu absurd einfachen Dingen ist lang. Sie ist sehr lang und es sind nur unsere schlechten Angewohnheiten und unsere Faulheit, die uns im Wege stehen.

Also – tut einfach mal das, was naheliegt. Es ist weder teuer noch aufwändig.

ES. IST. EINFACH. NUR. ZU. TUN.

Jetzt.

 

 

Und um den Slogan eines Sportartikelherstellers einmal zweckzuentfremden: #justdoit