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Twitter (10)

Diesen Monat war ich noch einmal deutlich aktiver bei Twitter und habe viel gefavt und retweetet. Hier findet Ihr die Auswahl des Monats Juli 2014. In die Auswahl haben es diejenigen Tweets geschafft, die jetzt am Ende des Monats das zweite Sternchen verdient hätten, wenn es das denn gäbe. Meine Top- und Lieblingstweets gibt es nun einen Tag früher, weil ich morgen den ganzen Tag und recht lange unterwegs sein werde. Viel Vergnügen:

Weitere Twitterperlen des Monats findet Ihr wie immer bei Anne Schuessler und bei JanBob.

Und am Ende noch der sehr traurige TopTweet des Monats mit der anschließenden Erklärung. Der erste Tweet und natürlich das Foto (und das was es zeigt, ohne das man es sieht!) sind das Sinnbild für unsere Sprachlosogkeit und Fassungslosigkeit. Niemand und nichts ist dümmer als wir Menschen. Wenn wir nur alle einmal diesen genügenden Abstand hätten um dass zu sehen:

Online-Petition

Ich habe eine Online-Petition erstellt. Vielleicht findet sich ja der ein oder andere Unterstützer, der ebenso wie ich das Gefühl hat, dass es einige Bundestagsabgeordnete mit Ihrem Mandat nicht ernst genug nehmen und zu wenig Energie auf diese wichtige Aufgabe verwenden. Die Petition findet Ihr hier:

Mindest- Anwesenheitspflicht bei Debatten und besonders bei Abstimmungen im Bundestag

Und falls Ihr die Petition unterzeichnen wollt, könnt Ihr Euch zusätzlich noch überlegen, ob Ihr die Petition durch eine Weiterempfehlung unterstützt.

Antisemitismus aus falschem Mitleid?

Nun - ich werde es tun. Ich werde mich zu einem Thema äußern, bei dem die Wahrscheinlichkeit Fehler zu machen größer ist, als die Wahrscheinlichkeit keine Fehler zu machen. Aber es liegt mir nun einmal gerade auf dem Herzen. Und ich bin verärgert.

Über mein Umfeld. Über die deutsche Presse, ihre Berichterstattung, ihre unreflektierte Stellungnahme. Über unsere "Politik". Auch über mich.

Israel! Ausgerechnet Israel. Und Gaza! Ausgerechnet Gaza! (hätte ich es anders herum aufzählen müssen?)

Aber nun gut - ich habe Israel zuerst genannt. So wie Israel übrigens in den deutschen Nachrichten häufiger zuerst genannt wird. Dann erst Gaza, Hamas, Palästina oder dergleichen. Bereits das ist ein Hinweis: denn macht man Augen und Ohren auf, so ist nicht nur Israel erstgenannt in den Nachrichten, sondern Israel "macht" auch etwas.
Israel schießt nämlich auf Schulen!
Israel bombardiert Zivilisten!
Israel agiert "unverhältnismäßig"!
Zusammengefasst: Israel wird der Verantwortung, die ihm seine strukturelle und wirtschaftliche und vor allem militärische Überlegenheit auferlegt nicht gerecht.

Übersetzt heißt es dann: "Muss man denn mit Kanonen auf die kleinen, unschuldigen Zivilistenkinder schießen?"

Bereits die Antwort auf diese Frage fällt schwer (sogar schwerer als überhaupt zu diesem Konflikt Stellung zu beziehen!): "Man" muss nicht - aber "man" sollte.
Wenn einem nichts anderes übrig bleibt! Denn als Staat und Gemeinschaft und militärisch gut ausgerüstetes Land sollte man Schaden von der eignen Bevölkerung abwenden. Und zwar vorrangig vor der ebenfalls wichtigen Aufgabe, es erst gar nicht so weit kommen zu lassen (--> Diplomatie, Verhandlungen, aufeinander zugehen).
Wenn aber jetzt gerade die Diplomatie im Moment nicht das erste Mittel der Wahl ist, dann sollte man schießen. (Ich fürchte, dass ist sogar "vernünftig")
Nur - warum auf eine Schule? Warum auf unschuldige Zivilisten?
(Besser wir nehmen die Kinder, das ist schrecklicher und es fällt uns wesentlich leichter, ein eindeutiges Weltbild zu haben. Schwarz gegen weiß. Gut gegen böse. Ihr wisst schon.)

Hier wird es wieder deutlich schwieriger. Denn wie könnte man die Bombardierung von Zivilisten rechtfertigen? (Seien wir einmal recht ungenau, dann antworten wir pauschal - "GAR NICHT!!!" und fühlen uns gut und moralisch überlegen)
Man kann es natürlich nicht rechtfertigen - eher schon erklären.

Denn da ist dann doch noch die andere Seite:
die reale Bedrohung für Israel, seine Bevölkerung und (ich nehme noch mal die Klammern, die helfen!) Israels kleine Kinder. (Süße, unschuldige kleine Kinder, die mit drolligen kleinen Kulleraugen verängstigt in einen Himmel voller Raketen schauen). (PUH!)
Und diese Raketen - wo sind die? Von wo werden die abgeschossen? Und wie kann Israel diese Raketen stoppen, verhindern dass sie abgeschossen werden?
(Ich werde diese letzten drei Fragen nicht beantworten, dass überlasse ich Euch selber. Lest mal andere Nachrichten als diejenigen die mit "ISRAEL SCHIESST AUF ..." anfangen. Lest mal die Nachrichten, die mit "HAMAS VERSTECKT RAKETEN...", "HAMAS FEUERT AUS ..." anfangen. Vielleicht versucht Israel ja nur die Waffen und die HAMAS da zu treffen, wo sie sich verstecken? (Möglicherweise feige zwischen den Zivilisten im Gaza-Streifen?))

Ganz ehrlich: Ich polemisiere. Ich weiß es nicht wie es wirklich ist.  Ich bin weder Israel noch Hamas-Experte noch weiß ich, was ich von den vielen unterschiedlichen Standpunkten zu halten habe.

Doch eines spüre ich dann doch ziemlich genau:
Israel, Palästina, Gaza, Hamas - das sind keine objektiven Themen, die sich für eine objektive Berichterstattung eignen. Besonders als deutscher Staatsbürger sollte man hier gegenüber jeglicher Parteinahme vorsichtig sein. (Das gälte doch auch so sehr für unsere Medien!!!)
Und momentan wird recht einseitig gegen Israel Stellung bezogen. Das ist schlecht - und das ist gefährlich. Es wird der Komplexität des Konfliktes nicht gerecht, es bedient Ressentiments, es geschieht aus Hilflosigkeit und - es befeuert Antisemitismus.
Jawoll - es befeuert Antisemitismus.
Denn derjenige von Euch - der Israel nicht ernsthaft mit "Juden" gleichsetzt, der wäre etwas Besonderes. Es ist eine schlichte Wahrheit, dass "Israel" und "Juden" gleichgesetzt werden. Welche Wirkung es also hat, wenn man in einem undurchsichtigen und undurchdringlichen Konflikt den Schuldigen in Israel ausmacht ist klar.
Und diese Erkenntnis ist banal!

Man kann nicht "einfach" nur mal so Kritik an Israel üben. Schon gar nicht, wenn Sie nicht zu Ende reflektiert und zu Ende gedacht ist. Die Hamas bleibt die Hamas - eine Terror-Organisation. (Auch wenn Ihre Ziele mal hehre Ziele waren - ihre Mittel waren es nie!)

Man kann tatsächlich über Verhältnismäßigkeiten reden. Darüber ob man die Schule bombardieren musste, ob die Erkenntnisse sicher waren, ob man andere Mittel hätte wählen können oder müssen. Man kann ernsthaft darüber diskutieren welche militärischen Mittel eine militärisch deutlich überlegene Nation gegenüber den Aggressoren (schwieriges Wort in dem Zusammenhang) einsetzen darf. Diskutieren wann und wo welche Verantwortung greift.

Egal wie man es dreht und wendet.
Man darf über Eines jedoch nie diskutieren, sonst wird alles nur noch schlimmer:
Das Existenzrecht Israels und damit sein Recht sich zu verteidigen - darüber kann und darf man weder diskutieren noch es nur im Ansatz zur Debatte stellen (Zumindest das ist ja überwiegend Konsens in Deutschland).
 Besonders nicht wir Deutschen.

p.s.: Die Vielen Klammern solltet Ihr als Klammern und als Anführungszeichen lesen. Sie sind mein Ausdruck dafür, das ich nichts weiß. Das ich mir kein Urteil erlauben dürfte oder sollte. Sie sollen aber vor Allem zeigen, wo andere sich ein Urteil erlauben. Tendenzen herausstellen. Unfair argumentieren. Es sind viele Klammern, viele Ungenauigkeiten und viele Ungewissheiten, wie könnte man hier ein eindeutiges Urteil fällen? Das ist die Frage. 

p.p.s.: Ich wünsche mir, dass auf beiden Seiten die Menschen in Frieden und Gesundheit leben können. Das Sie zueinander finden. Dieser Konflikt ein Ende haben wird. Besonders für die Kinder! Damit dies eines Tages so sein kann, sollten wir außenstehenden verstehen und akzeptieren, dass wir für den Erhalt jeglichen menschlichen Lebens sprechen sollten und nicht Partei beziehen.

Paid Content und ein freies Internet

Das Internet ist weitestgehend kostenlos. Klar – man zahlt natürlich für den Zugang zum Netz an sich, somit haben die Kommunikationsdienstleister und Telefonanbieter schon mal auf jeden Fall was davon. Darüberhinaus kann man aber dann so ziemlich jede erdenkliche Leistung im Internet finden und was viele von uns wohl am meisten nutzen, sind irgendwie geartete Informations- oder Nachrichtenangebote. Darüber freuen wir uns sehr, weil es so einfach, schnell, aktuell und eben – kostenlos ist.

Nun ist die Diskussion, wie in einem freien Internet journalistische Inhalte finanziert werden können keine einfache Diskussion. Da geht es um Werbung und Werbeblocker, um gebührenfinanzierte Inhalte, um Paywalls und Bezahlmodelle, um eine “kostenlos-Mentalität” und so weiter und so fort. Es ist eine Diskussion die unübersichtlich und kompliziert ist, die ich schon lange verfolge und die, als unangenehmer Nebeneffekt, uns das Leistungsschutzrecht eingebracht hat. Ein Gesetz so dumm und so schwach und so ungenau und so an der Realität des Internets vorbei, wie es nur sein kann. Nun ist dem so und wir können spannende Torheiten erwarten.

Ich selbst trage mich schon lange mit dem Gedanken Inhalte im Internet zu Belohnen. Mit Flattr steht dazu eine Möglichkeit zur Verfügung. Hatte ich mir auch schon mal angesehen, habe es aber irgendwie nie zu Ende verfolgt. Heute ist es mir noch einmal eingefallen und jetzt habe ich es kurzerhand innerhalb weniger Augenblicke getan: Bei Flattr angemeldet, die notwendigen Dinge erledigt und ab heute werde ich Mühe und Aufwand derjenigen, die von mir beehrt werden belohnen. Zwar bescheiden, aber immerhin. Ich werde nun meine ersten Erfahrungen sammeln, werde es auf den entsprechenden Seiten hoffentlich nicht vergessen, dass ich doch den Flattr-Button drücken wollte und werde, sofern mir das System sympathisch bleibt und weiterhin sinnvoll erscheint, mein Budget erhöhen um mehr Flattr’n zu können.

Warum ich Euch das mitteile? Nun ich dachte, vielleicht kennt auch Ihr Inhalte, die Ihr regelmäßig nutzt, die Euch nutzen, Spaß machen, informieren. Und da ich nicht nur für den Mindestlohn bin sondern insgesamt der Auffassung, dass sich Arbeit und Mühe lohnen sollen, wollte ich die Internetwelt dabei nicht vergessen. Also – schaut Euch das auch mal an, erwägt dass Für und Wider und vielleicht erlebt ihr Flattr auch als Möglichkeit, Menschen einen fairen Gegenwert für Ihre Arbeit zu bieten und am Ende auch für ein weiterhin freies und uneingeschränkt nutzbares Internet zu sorgen.

 

Informationen hier:
Flattr auf Wikipedia
Webpräsenz von Flattr

Und die Google Suchergebnisse zu Flattr, wo ganz viele Artikel und Kommentare zu Flattr zu finden sind

Wenn Dummheit aus dem All zu sehen ist

So traurig und so wahr!

Nachtrag, 25.07.2014:
Das Foto und besonders der Titel hat mich sehr beeindruckt und ich habe Alexander Gerts in einer Reply auf seinen Tweet um ein paar Worte dazu gebeten, wie es sich angefühlt hat dieses Bild zu sehen. Natürlich hat er nicht mir persönlich geantwortet, aber er hat dann doch noch etwas zu diesem Foto und diesem traurigen Moment gesagt. Wieder über Twitter, bzw. von dort aus verlonkt auf seinen Weltraum-Blog: