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Wählen oder Nichtwählen - Ein Hoch dem #Wechselwähler

Im Zeichen der anstehenden Bundestagswahl wird ein Thema interessant, das in der Zeit zwischen den ahlen bemerkenswert unbeachtet bleibt. Es geht um die Nichtwähler.

In Zeiten ohne Wahl wird gerne über Politikverdrossenheit schwadroniert. Gerne werden dann Themen wie Bürgerbeteiligung, Volksabstimmung oder Bürgerbegehren diskutiert. Ws Alles seine Richtigkeit und Berechtigung hat. Die stets sinkenden Wahlbeteiligungen jedoch unnd das Thema der Wahlverweigerung werden überiegend nur in unmittelbarar Nachbarschaft zur nächsten Wahl diskutiert. So verwundert es nicht, das dieses Thema nun wieder aktuell ist.

Heute habe ich nun einen, wie ich finde, guten Artikel zu dem Thema gelesen, den ich Euch empfehlen möchte. Ich möchte zunächst auch gar nichts dazu sagen, sondern Euch den Artikel einfach nur ans Herz legen, dennda steht viel Gutes und Wahres darin. Danach möchte ich Euch gerne einladen, meinen beitrag, quasi meinen Leserbrief in den Kommentaren des Artikels zu lesen. Den habe ich der Einfachheit halber für Euch unten ankopiert. Dann müsst Ihr die andern Kommentare nicht lesen, wenn ihr nicht wollt und braucht meinen Kommentar nicht zu suchen.

Ich wünsche Euch viel Lesevergnügen und freu mich auf weitere Meinungen zum Thema "Nichtwähler":

 Birgit Kelle - Plädoyer für den Urnengang im "The European"

Hier mein Kommentar:

Liebe Frau Kelle,

eine Ergänzung zu Ihrem Artikel sei mir erlaubt, denn ich finde ein winziges Argument fehlt in Ihrer Aufzählung, warum man wählen gehen sollte.

Meines Erachtens wird der Aspekt der häufig gerügten Austauschbarkeit unserer Parteien gerne vergessen. Ein positver Effekt ideser angeblich ungenügenden Abgrenzung und Profilierung untereinander ist es aber, dass es eben nicht "gefährlich" oder "unvorhersehbar" ist, wenn in Deutschland eine Regierung wechselt.

Unsere Demokratie hat nun schon einige Jahre und auch einige Regierungen mit wechselnden Mehrheiten und wechselnden Koalitionen auf dem Buckel. In keiner dieser bisherigen Regierungen ist das totale Chaos über unser Land hereingebrochen, unter keiner dieser Regierungen hat es innerhalb kurzer Zeit fundamentale Umbrüche gegeben.
Und genau das wäre auch bei einem weiteren Regierungswechsel Gewißheit: das sich zwar was ändert, aber eben nur in Maßen.

Unser Land ist geregelt von inneren und äußeren Verpflichtungen.
Wir haben eine Verfassung und eine Gesetzgebung, die die Regeln und den Spielraum für Veränderungen begrenzen. Zudem haben wir äußere Rahmenbedingungen denen wir uns verpflichtet haben. Auch in Bezug auf Europa oder internationale Zusammenarbeit besteht in keinster Weise "Narrenfreiheit". Auch die nächste Regierung, wer immer es sein mag, wird sich innerhalb eines festen Netzes aus Verpflichtungen und festen Rahmenbedingungen bewegen. Mit einem "Umbruch" oder einer gravierenden Veränderung unseres Landes ist zunächst einmal nicht zu rechnen - egal wer regiert.
Nun - nicht ganz egal. Denn antürlich gibt es Parteien oder politische Strömungen, die sehr weitreichende Änderungen anstreben. Da muss man natürlich darüber nachdenken, ob man das möchte oder nicht.

Aber was ich damit sagen möchte:
Sie haben ganz recht, das "Nicht-Wählen" als das darzustellen was es ist: die Aufgabe von Freiheit und Einfluss.
Ich weiß nur nicht, ob Sie mit diesem Argument einen resignierten Nicht-Wähler zur Wahl bewegen können. Denn das Gefühl des Nicht-Wählers sagt ihm vielleicht: "Ich habe meine Freiheit und meinen Einfluss bereits eingebüßt". Was soll er also da noch aufgeben. Ihm zu entgegnen "Du hättest aber Freiheit und Einfluss, wenn Du wählen gingest", ist in etwa so, als ob Sie streitenden Kindern entlocken wollen, wer denn mit dem Streit angefangen hat. ("Du hast angefangen" - "Nein Du hast zuerts." - "Nein DU" - "Nein DU DU DU! - sie verstehen was ich meine?)
Welche Option kann man aber dem Nichtwähler bieten?

Ich denke man kann dem Nichtwähler wie auch allen anderen Wählern eines sagen:
"Geh wählen. Und wenn Du nicht zufrieden bist, dann wähl die Anderen. Und wenn Du dann wieder nicht zufrieden bist, dann wähl halt wieder die Anderen."
Sagen Sie dem Nichtwähler, er soll Wechselwähler sein! Denn diese sind es, die die Zukunft unseres Landes gestalten. Der Wechselwähler ist nämlich nicht ein sprunghaftes, charakterloses Wesen. Er ist letzten Endes derjenige, der Mut hat und Veränderung will. Er ist der Wechselwähler im wahrsten Sinne des Wortes - er wählt den Wechsel.

Und unter der Prämisse, dass man mit nur einer einzigen Wahl ein Land wie das unsere nicht ins Chaos stürzt, tut der Wechselwähler all das, was Sie ihm empfehlen. Er zwingt unsere Politiker und unsere Gesellschaft immer wieder dazu den Weg zu finden, der auf Dauer für Alle der Beste ist. Er fordert unsere Poltiker auf, nicht den Status quo zu bewahren, sondrn sich immer wieder aufs Neue zu beweisen.

Die einzige Alternative zum Nichtwählen ist das Wechselwählen. Denn so wählt man Veränderung und Fortschritt.