Skip to content

Popetown

Viel Lärm um nichts. Das ist es was ich bei der aktuellen Diskussion um die Satiresendung "Popetown" empfinde. Keine Frage, ich halte nichts von einer mutwilligen Verunglimpfung religiöser Symbole und Gefühle. Auch eine Satiresendung sollte sich mit Ihren Darstellungen vor der Schmerzgrenze aufhalten, zumindest überwiegend. Aber ansonsten frage ich mich, ob all die Mahner die Sendung überhaupt schon gesehen haben.
Die Kommission zur freiwilligen Selbstkontrolle im Fernsehen jedenfalls hat sich die ersten drei Sendungen angeschaut - und freigegeben. Sicherlich kann man diskutieren, wie weit eine Satiresendung gehen darf. Bestimmt kann man sagen: "Ich schau mir das nicht an, das geht mir zu weit." Aber gleich verbieten? Die überwiegend bayrische Front gegen diese Satiresendung versucht meines Erachtens das, was Sie dem Sender MTV vorwirft: aus der kontroversen und vor allem in der Öffentlichkeit geführten Diskussion Kapital zu schlagen und Werbung für eigene Zwecke zu machen.
Unter dem Deckmantel verletzter religiöser Gefühle wird mit großem Brimborium ein Kreuzzug gegen jene geführt, die über die Kirche lachen können, wenn auch nur während einer Satiresendung. Anstatt den Dialog zu suchen, anstatt sich die Sendung anzuschauen und hineinzuhören, was und wie denn junge Leute Kirche sehen, zieht man mit dem Schwert aus.

Im übrigen bin ich selbst kein großer Freund dieser lauten und übertriebenen Comicsendungen wie z.B. Southpark. Sie tun mir aber auch nicht weh, weil ich sie mir nicht anschaue. Meine religiösen Gefühle werden durch Satire nicht verletzt, eher schon durch diejenigen Vertreter der kirchlichen Institutionen, die mitunter die Nächstenliebe mit Füßen treten! Der Anspruch der katholischen Kirche, allein zu entscheiden, was ein gutes christliches Leben ausmacht, ist mit meinen religiösen Gefühlen nicht in Einklang zu bringen.
Vielleicht sollte man eher darüber reden.

Neidkomplex

BGA-Präsident Anton Börner ist außer sich. Er wirft der Bundesregierung vor, mit der Reichensteuer und drangsalierenden Maßnahmen die Unternehmen aus Deutschland zu vertreiben. Nachzulesen hier. Zudem stellt er fest, "Die deutsche Gesellschaft hat sich in einem Neidkomplex gefangen".

Eine Reichensteuer und eine weitere Belatung der Betriebe, vertreibe die Unternehmen aus Deutschland. Diese hätten ohnehin hier keine großen Inverstitionen mehr geplant, da sie bereits international gut aufgestellt seien.

Herr Börner, sie sagen es. Nur mit maximalen Gewinnen bei minimalen Kosten wollen die Unternehmen produzieren. Dabei ist es wichtig, das Wörtchen wollen richtig zu betonen. Mit Können hat das nämlich nichts zu tun. Mir kann bis heute niemand glaubhaft versichern, das ein Unternehmen das Gewinne macht, nicht lebensfähig sei, weil es im internationalen Vergleich "nicht gut aufgestellt sei". Sie offenbaren mit Ihren Äußerungen nur das, was wir schon lange wissen. Sie haben keinen Spaß daran, Verantwortung für ein Land zu übernehmen, vielmehr für die Menschen die darin leben. Ein Unternehmen kann anderswo mehr verdienen? OK! 20.000 Menschen in die Arbeitslosigkeit und ab dafür. Das ist es wofür Menschen wie Sie leben. Immer mehr Knete in die Tasche und danach die Sintflut.
Sie sagen, sie bezahlen bereits jetzt 50% des Einkommenssteueraufkommen? Könnte das was mit dem hohen Einkommen zu tun haben?

Meiner Meinung nach gibt es nur eine Möglichkeit für den Herrn Börner: Ab an den Pranger!

So soll Deutschland sein?

Im Fernsehen gesehen, in der Zeitung gelesen. Wie geht Deutschland mit Flüchtlingen um, die in Ihren Heimatländern verfolgt werden? Gern genommen sind Sammelstellen wie z.B. ausgediente Kasernen, in denen die Flüchtlinge erstmal "gesammelt" werden. In der Hoffnung, sie gleich wieder abschieben zu können? Mich hat ein entsprechender Fernsehbericht aus einem Sammellager in Berlin seinerzeit zu folgenden Zeilen verleitet: So soll Deutschland sein? Von zu Hause fortgetrieben ist ihm Deutschland nur geblieben. Doch in dem gelobten Land, den Flüchtling neuer Terror fand. Hinter Mauern hinter Draht, ganz weit draußen vor der Stadt, weit hinter Beton verborgen werden Gesetze ihn entsorgen. Doch eins soll Deutschland ihm nie sein, erhoffte Flucht vor Not und Pein!

Potsdam

Heute eine Menge Informationen zum Thema Potsdam im Intrinet. Jede Menge neue und vage Informationen zum Tathergang lassen daran zweifeln, das die Tat so abgelaufen ist, wie es bisher allgemein angenommen wurde.
Wolfgang Schäuble,Jörg Schönbohm und auch Wolfgang Bosbach bezweifelten einen rassistischen Hintergrund der Tat und ernteten zum Teil starke Kritik für Ihre Äußerungen. Die neuen Erkenntnisse scheinen ihnen recht zu geben, da es inzwischen den Anschein hat, der Übergriff auf den Deutschen äthiopischer Abstammung vergangenen Mittwoch könnte doch eine "wüste Kneipenschlägerei" gewesen sein.
Ein wenig vermittelt die Tagesthema-Seite im Intrinet auch diesen Eindruck. Nicht ohne das auf der gleichen Seite zu lesen ist, das die Anzahl rechtsextremistischer Gewalttaten im vergangenen Jahr um über 27% gestiegen sei.
Hmmm - da stimmt mich etwas nachdenklich.
Mal angenommen, die Motivation zur Tat war nicht fremdenfeindlich oder rassistisch motiviert sondern ein eskalierter Disostreit. Haben Herr Schäuble und Co. dann Recht? Hätte man die Kuh nicht so durchs Dorf treiben sollen. War das Ganze eine medial Inszenierte, hysterische Reaktion auf eine harmlose Schlägerei, wie sie jederzeit und überall vorkommen könnte?
Vielleicht ist das zum Teil tatsächlich so.
Aber meiner unwesentlichen Meinung nach, ändert sich am eigentlichen Sachverhalt wenig. Die Entstehungsgeschichte der Gewalttat mag sich ein wenig anders darstellen. Die Gewalttat selbst tut es nicht. Immer noch ringt ein Mensch um sein Leben. Ein Deutscher mit anderer Hautfarbe ist es, der brutal zusammengeschlagen wurde. Die Beschimpfungen sind noch immer da. Immer noch wurde er zusammengeschlagen und dabei als "Nigger" beschimpft. Die Fremdenfeindliche Ausgangsmotivation mag zum Teil in Frage gestellt sein, die fremdenfeindliche Wirkung der Tat ist es nicht.
Daher ist nach wie vor das Einschreiten des Bundesstaatsanwaltes gerechtfertigt. Deutschland kann nicht wachsam genug sein, wenn es um Fremdenfeindleichkeit und rechtsextremistisches Gedankengut geht.